Die ungewöhnlichsten, überraschendsten und skurrilsten Versicherungen aus aller Welt.
Ein Fabrikgelände, ein Cabriolet und vier Typen in Kapuzenpullis, die etwas von einer Frau rappen, die „freitags nicht kann“: Mit dem Video zu „Die da?!“ schlugen die Fantastischen Vier 1992 ein wie eine Bombe. Eigentlich hatten sie die Band gegründet, um Mädchen kennenzulernen. Doch nebenbei wurden sie zu einer ganz großen Nummer im deutschen Musikbusiness. „Anfangs hatten wir noch kein Gefühl dafür, in welcher finanziellen Position wir waren“, erinnerte sich Sänger Michael Bernd Schmidt alias Smudo kürzlich in einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“. Doch bald schon spielte Geld eine wichtigere Rolle für die Jungs aus Schwaben. Und im Gegensatz zu vielen anderen Musikern, die nach einem rauschhaften Karrierestart abgebrannt dastehen, haben sich die Fanta Vier früh Gedanken um ihre Zukunft gemacht: Sie schlossen eine Versicherung ab, die im Todesfall eines Bandmitglieds den verbliebenen drei jeweils eine Million D-Mark auszahlen würde. Bei einer möglichen Auflösung der Band wären sie damit zumindest finanziell abgesichert gewesen. 2004 wäre es fast so weit gekommen: Thomas D geriet im thailändischen Khao Lak in einen Tsunami und wurde vier Kilometer weit mitgerissen. Wie durch ein Wunder blieben er und seine Familie nahezu unverletzt. „Beinahe eine Million bekommen, hahaha“, sagte Thomas D am Telefon, als er seine Bandkollegen nach der Katastrophe anrief. Bei Smudo flossen vor Erleichterung die Tränen. Foto: Robert Grischek
Helden sind unsterblich. „So klein und schon bei den Sturmtruppen?“ Bereits ihr erster Satz – den armen Luke Skywalker verwirrend, der sie befreien will – setzt den Ton: Niemand im „Star Wars“-Kosmos ist so gewitzt und schlagfertig wie Prinzessin Leia Organa. Eine Ikone. Unverzichtbar. Umso schlimmer, dass ihre ebenso gewitzte Darstellerin Carrie Fisher vor einigen Monaten überraschend gestorben ist. In der Episode 8 „Star Wars: The Last Jedi“, die jetzt ins Kino kommt, ist sie gleichwohl zu sehen: Ihre Szenen waren bereits abgedreht. Allerdings war Fisher für kommende Episoden der Saga fest eingeplant. Was tun? Doppelt vorbauen. Der Disney-Konzern, der die Rechte an „Star Wars“ hält, hat bei Lloyd’s eine Versicherung gegen Einnahmeverluste durch den Tod von „Star Wars“-Schauspielern abgeschlossen, die sich im Fall von Fisher auf bis zu 50 Millionen Dollar belaufen soll. Sie deckt ihren Ausfall bei Werbeauftritten für den aktuellen Film und beim Dreh der geplanten neunten Episode ab. Fraglich ist allerdings, ob die Summe tatsächlich ausgezahlt werden muss. Moderne Tricktechnik ermöglicht es, Prinzessin Leia endlos weiterleben zu lassen: Carrie Fisher hat sich vor ihrem Tod einscannen lassen, was eine Art Kopie ihres Körpers aus Bits und Bytes ermöglicht. Sollten die „Star Wars“-Produzenten sie für kommende Filme nutzen, wäre endgültig bewiesen: Helden sind unsterblich.
Sie ist kaum breiter als einen Meter, schwankt im Wind und ihr Boden besteht aus einem dünnen Gitterrost: Das ist die längste Seilhängebrücke Deutschlands (und die zweitlängste der Welt), die im Mai südlich von Wernigerode im Harz eröffnet hat. Wer sich auf den 458 Meter langen Gang über den Stausee an der Rappbodetalsperre wagt, braucht Mut. Belohnt wird er mit einem atemberaubenden Ausblick auf den 100 Meter tiefer liegenden See und die Berge. Die Brücke ist das Werk des Brüderpaars Stefan und Maik Berke, deren Firma Harzdrenalin auf Freizeitabenteuer spezialisiert ist. Um irgendwelche Rekorde ging es den Brüdern dabei nicht: Sie brauchten lediglich eine Plattform für spektakuläre Pendelsprünge, ein Extremsport ähnlich wie Bungee-Jumping. Wem der Kick auf der Brücke nicht genug ist, kann sich deshalb auch an Seilen hinunterstürzen. Versichert ist das Rekordbauwerk natürlich auch: Im Fall eines Naturgefahrenschadens deckt die Police bis zu 1,8 Millionen Euro ab.
Wer braucht schon Pferde! Das Fahrrad verdanken wir einem Vulkanausbruch in Indonesien. Dort speit der Tambora so gewaltige Aschewolken in die Stratosphäre, dass das Wetter weltweit verrücktspielt. In Deutschland kommt es „im Jahr ohne Sommer“ zu Ernteausfällen und Hungersnöten. Als Pferde knapp werden, weil sie entweder krepieren oder auf dem Teller landen, stellt Karl Freiherr von Drais 1817, vor genau 200 Jahren also, eine geniale Idee vor: eine Laufmaschine, um Pferde zu ersetzen. Vom Tempo her überzeugt die „Draisine“: Für 15 Kilometer von Mannheim gen Schwetzingen braucht sie eine Stunde – weniger als die Postkutsche! Eine der wenigen erhaltenen Original-Draisinen steht in Ludwigsburg, in der Sammlung von Dirk Zedler. Der Geschäftsführer der GdFS (Gesellschaft der Fahrrad-Sachverständigen) schätzt den Wert des Gefährts aus den 1820er-Jahren auf 35.000 Euro. Seine Sammlung historischer Räder ist bestens geschützt – und versichert: Im Schadensfall zahlt die Versicherung bis zu 300.000 Euro.
Politik ist ein Haifischbecken, schon klar, aber auch Krokodile können Politikern gefährlich werden. Geht ein US-Präsident auf Reisen, ist der Sicherheitsaufwand enorm: Straßen werden gesperrt, Gullydeckel verschweißt, Scharfschützen positioniert. Das ist bei Donald Trump nicht anders als bei seinem Vorgänger Barack Obama. Der war bei seinem Besuch in der australischen Stadt Darwin zusätzlich abgesichert: Die Stadt versicherte ihn gegen Attacken durch Krokodile – die Police gab es als Gastgeschenk. So abwegig ist die Versicherung nicht im Norden Australiens, immerhin leben dort rund 150.000 der bis zu fünf Meter langen und als extrem aggressiv geltenden Salzwasserkrokodile. Statistisch gesehen fallen ihnen ein bis zwei Menschen pro Jahr zum Opfer. Wäre Obama eines von ihnen gewesen, wären an seine Frau exakt 50.000 Australische Dollar geflossen, umgerechnet etwa 48.000 Euro. Übrigens: Sein Nachfolger Donald Trump hat zwar noch keinen Besuch in Australien eingeplant, eine Kroko-Police für ihn wurde aber bereits ausgestellt – man kann ja nie wissen.
Er dreht Loopings, fliegt auf dem Rücken oder fällt scheinbar unkontrolliert vom Himmel: der 1940 vom Bremer Flugzeughersteller Focke-Wulf gebaute FW 44 Stieglitz. Dass der Doppeldecker hoch heute fliegt, liegt am Paderborner Verein Quax – keine Bruchpiloten, sondern versierte Kunstflieger. Sie stecken Tausende von Arbeitsstunden, privates Geld und viel Liebe in die Pflege ihrer fliegenden Oldtimer. In Archiven machen sie sich schlau, um jedes Einzelteil historisch genau zu restaurieren. In die Rekonstruktion des Stieglitz sind über die Jahre „sicher 100.000 Euro“ geflossen, sagt Ulrich Thüer, der das Können des Doppeldeckers auf Flugschauen demonstriert. Ein seltener Anblick, denn es existieren nur noch wenig mehr als ein Dutzend Stieglitze, die mit 160 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h eher schwach motorisiert sind. Zu Unfällen kommt es trotzdem höchst selten. Daher kommt die Versicherung recht preiswert – obwohl die Deckungssumme bei 3 Millionen Euro liegt.
Sonnenlicht spiegelt sich im Wasser, die Möwen schreien, die Insel in der Ferne löst sich im Dunst auf. Es ist leicht, der Faszination des Wattenmeers zu erliegen. Und ebenso leicht, seine Gefahren zu unterschätzen: plötzlicher Nebel, Regengüsse, scharfkantige Muscheln und nicht zuletzt die unerwartete Flut. Wer sich ins Watt traut, sollte sich gut auskennen. Hans Ortelt kennt sich aus. Seit mehr als 40 Jahren führt er Menschengruppen zu den Ostfriesischen Inseln, meist nach Baltrum. In ernsthafte Schwierigkeiten ist der 73-Jährige bislang noch nie gekommen, trotzdem ist er vorbereitet. In seinem Rucksack finden sich: eine 30 Meter lange Rettungsleine, Verbandsmaterial, Kompass, Trillerpfeife und – allerdings virtuell – eine Versicherung. „Dass ich mal von der Flut überrascht werde, kann ich mir nicht vorstellen“, sagt Ortelt, dafür sei er zu erfahren und zu gut vorbereitet. Er fürchtet eher kleine Malheurs, wenn ihm etwa das teure Fernrohr eines Mitwanderers kaputtgeht. Seine Haftpflicht würde allerdings auch die großen Unfälle abdecken – mit bis zu 5 Millionen Euro.
Wie ein geducktes Raubtier schmiegt er sich an die Alpenserpentinen, die Kamera setzt gekonnt die extravaganten Linien des Lamborghini Miura in Szene. Die Eingangssequenz des Kultklassikers „The Italian Job“ von 1969 bezaubert Autofans bis heute. Es folgt ein Knall, kurz darauf schiebt ein Bulldozer das Wrack des italienischen Sportwagens über einen Abhang. Spätestens seit dieser Szene ist der Miura legendär, betuchte Liebhaber reißen sich um die 474 in Handarbeit gebauten Modelle. Dieses hier steht im Ausstellungsraum der Firma Movendi in Düsseldorf. Man muss den Schlüssel gar nicht herumdrehen, schon der Anblick des silberglänzenden Geschosses reicht, um sich das Dröhnen seines 350 PS starken V12-Mittelmotors vorzustellen. Und sollte der Miura je über einen Abhang geschoben werden, ist dem Besitzer wenigstens eine Versicherungssumme von knapp einer Million Euro sicher.
Den tollsten Ungeheuern fliegt unsere Sympathie zu. Das war bei King Kong so, als er aufs Empire State Building kletterte. Und bei Godzilla, seit er die Menschheit gegen fiese Monster schützt. Tyrannosaurus Rex hat länger gebraucht. Vielleicht weil er kein ausgedachtes Kino-Ungeheuer ist, sondern ein zwölf Meter langer Saurier, der vor 66 Millionen Jahren höchst real durch die Kreidezeit stampfte und mit scharfen Zähnen andere Tiere zermalmte. Es war allerdings im Kino, wo wir liebenswerte Seiten des T-Rex kennenlernten: Seit „Ice Age“ gehören auch ihm unsere Sympathien. Diese Zuneigung wird jetzt im Berliner Naturkundemuseum auf die Probe gestellt, wenn T-Rex Tristan seine Zähne bleckt. Gruselig. Und vor allem: echt. Für eine Versicherungssumme von acht Millionen Euro bleibt Tristan drei Jahre – nicht nur zum Gucken. Forscher wollen anhand des hervorragend erhaltenen Skeletts mehr über den T-Rex erfahren. Etwa, ob er ein gnadenloser Jäger war – oder eher ein Aasfresser. Was ihn doch wieder ein bisschen sympathischer machen würde. Foto: Carola Radke/MfN
674 Flüge für 674 Tonnen Gold: Nicht in Fort Knox, sondern in New York stapeln sich die Goldreserven der Deutschen Bundesbank. Nicht alle, aber immerhin 674 Tonnen – und die kommen jetzt nach Hause, in 674 Flügen. Denn mehr als eine Tonne Gold pro Flug sind nicht erlaubt. Nicht wegen des Gewichts, sondern wegen der Transportversicherer. 32 Millionen Euro müssen sie der Bundesbank zahlen, falls die wertvolle Fracht auf dem Weg abhandenkommt. Die ersten Flüge aus New York und Paris – wo ebenfalls Barren lagern – sind bereits in Frankfurt am Main eingetroffen, in fünf Jahren soll der letzte Goldflieger landen. Mehr Details verrät die Bundesbank ungern – höchstens, wie das deutsche Gold überhaupt nach New York gekommen ist. Mit Russenangst und Kaltem Krieg hat das nichts zu tun, die Wahrheit ist prosaischer: Die Exporte der Wirtschaftswunderjahre brachten Deutschland jede Menge Dollars ein, die bei der US-Zentralbank gegen Goldforderungen eingetauscht werden konnten. Seitdem liegen die Barren dort.
Es geht noch höher: 25 Meter auf einem Seil balancieren – mit etwas Üben durchaus machbar. Dasselbe in 200 Metern Höhe klingt deutlich riskanter, das Ganze in der „Windy City“ Chicago anzugehen geradezu wagemutig. Weil Nik Wallenda gern noch einen drauf setzt, muss er auf dieser Strecke eine Steigung von 19 Grad überwinden. Und wenn er das geschafft hat, wartet das nächste Hochhaus in 30 Metern Entfernung. Hatten wir erwähnt, dass seine Augen verbunden sind? Zum Glück ist ja alles versichert: Mit einer 20-Millionen-Dollar-Haftpflichtpolice hat der 35-jährige Amerikaner die Unversehrtheit von Montage-Team, Zuschauern und Häusern abgesichert. Er selbst ist auf eigenes Risiko da draußen, ohne Netz und ohne Gurt. Aber es geht ja alles gut an diesem 3. November 2014. Sechseinhalb Minuten für den Anstieg, eine knappe Minute für die zweite Etappe. Was mit etwas Üben alles zu schaffen ist …
Ein Hole in One, das Einlochen mit dem ersten Schlag, bleibt für die meisten Golfer lebenslang ein Traum. Amateure müssen für ein solches Ass im Schnitt rund 2.500 Turniere spielen, Profis gelingt der perfekte Schlag etwas öfter. Wer es schafft, erlebt einen unvergesslichen Moment – für Richard Nixon war sein Ass aus dem Jahr 1961 im Rückblick sogar „besser als die Wahl zum amerikanischen Präsidenten“. Die folgte acht Jahre später. Außer diesem Glücksgefühl und einem Platz auf der Ehrentafel des Golfclubs ist ein Hole in One mit einer Pflicht verbunden: Die ungeschriebenen Regeln des Golfsports verlangen, alle Mitspieler des Turniers auf einen Drink einzuladen. Das kann sich als kostspielig erweisen, zumal Golfspieler nicht als anspruchslose Klientel gelten. Ungetrübt bleibt die Freude übers Ass daher nur mit einer Hole-in-One-Versicherung. Sie zahlt im Fall der Fälle bis zu 1.000 Euro für Getränke.
Seine Zunge hat das Sagen: Die Geschmacksknospen des Teetesters Sebastian Michaelis sind seinem Arbeitgeber, dem Teekonzern Tetley, so viel wert, dass er sie lieber versichert hat – für eine Million Pfund, umgerechnet 1,3 Millionen Euro. Tetley zufolge kann Michaelis alle der rund 1500 verschiedenen weltweit vorkommenden Teesorten innerhalb von 15 Sekunden erschmecken und bewerten. Guten Assam-Tee erkennt er oft an seiner Himbeer-Marmeladen-Note, im indonesischen Tee schmeckt Michaelis ein schwefeliges Aroma und im sri-lankischen einen Hauch Zitrus. Die Zunge des studierten Philosophen stellt sicher, dass die Lieblingsmarke der Briten unverwechselbar und eben immer gleich schmeckt.
Johannes Gutenberg, Erfinder des modernen Buchdrucks, fertigte 180 Bibeln ab 1452 in Serie – und doch war jede Einzelne ein Unikat. Denn seine Drucke ließen reichlich Platz für Buchmalereien. Nur etwa 50 Gutenberg-Bibeln sind erhalten. Die wohl am üppigsten mit Tierzeichnungen und Blattgold verzierte Ausgabe befindet sich heute im Tresorraum der Staatsbibliothek Berlin – bei 18 Grad Celsius und 50 Prozent Luftfeuchtigkeit. 2010 durfte der erste von zwei Bänden zu einer Ausstellung ins südkoreanische Seoul reisen. Versicherungssumme: 25 Millionen Euro. Selbst zu Gutenbergs Lebzeiten war das Buch nicht billig: Der Preis von 100 rheinischen Gulden entsprach damals dem Wert eines Patrizierhauses in der Stadt oder einem Dutzend Ochsen.
Die Solar Impulse 2 soll die Erde nur mit der Kraft der Sonne umrunden – ganz ohne Kraftstoff und Schadstoffe. Angetrieben wird das Flugzeug von den mehr als 17.000 Solarzellen auf seinen Tragflächen. Sie tanken tagsüber so viel Energie, dass das Flugzeug auch nachts fliegen kann. Am 2. Juni 2014 wurde der Jungfernflug des zweiten Modells gemeistert. Im Frühjahr 2015 wollen Bertrand Piccard und sein Team 35.000 Kilometer in dem Solarflugzeug zurücklegen. Das Vorhaben ist gut versichert. Sollte der Motor ins Stottern geraten, springt die Kaskoversicherung mit bis zu 10.300.000 Euro ein. Doch bereits Großvater Auguste Piccard flog mit einem Ballon als erster Mensch bis in die Stratosphäre – ohne Schadensbilanz.
Nationaltorwart Manuel Neuer hält fast alles, was auf seinen Kasten geflogen kommt. Im Mai 2014 gewann der Keeper mit dem FC Bayern München den DFB-Pokal und hielt auch im Finale sein Tor sauber. Sogar zum weltbesten Torwart war er gewählt worden. Natürlich weiß Neuer, wie wertvoll seine Hände sind. Auf sie passen nicht nur seine Torwarthandschuhe auf, auf denen der Schriftzug „Predator“ – Raubtier – entlang des Ringfingers zu lesen ist. Sondern auch eine Versicherung. Sie greift, sollte Neuer nach einem Unfall nicht mehr als Torwart arbeiten können. Ein ausgerenkter Finger ist für ihn dagegen nichts weiter als ein Klacks. Den renkt er sich, so ist zu hören, während eines Spiels ganz einfach wieder selber ein.
Jeff Beck kocht gern. Diese Tatsache wäre an sich keine Meldung wert. Aber als Beck, einer der besten Gitarristen der Welt, in seiner Küche Karotten schnitt, geriet sein linker Zeigefinger dazwischen und die Kuppe war ab. Becks erster Gedanke: „Das ist mein Ende!“ Der sechsfache Grammy-Preisträger spielt stets ohne Plektrum, benutzt also nur seine Finger zum Spielen. Aber er hatte Glück: Im Krankenhaus wurde ihm die Fingerkuppe wieder angenäht. Trotzdem musste er sieben Wochen aufs Gitarrespielen verzichten. In dieser Zeit reifte bei ihm wohl auch die Entscheidung, dass er auf vieles verzichten kann, nicht aber auf seine Finger. Deshalb hat er sie versichert – für eine Million US-Dollar. Je Finger, versteht sich.
Böse Zungen behaupten, der einzige Grund, warum Show Luo in den USA und Europa noch unbekannt sei, sei sein miserables Englisch. In Asien ist der 33-Jährige ein Superstar. Schon mit drei Jahren stand er auf der Bühne, gewann als Kind bereits Gesangs- und Talentwettbewerbe, war Mitglied einer Boyband, startete dann als Solo-Künstler durch und hat eine eigene Modelinie auf den Markt gebracht, die auch in den USA und in Australien vertrieben wird – man könnte ihn also durchaus irgendwo zwischen Robbie Williams und Sean Combs (P. Diddy) sehen, eben nur auf der anderen Seite des Globus. Vor Kurzem ließ Luo seine Augen für 13 Millionen US-Dollar versichern. Die seien, sagen seine Fans, sein Markenzeichen.
In Fußballbundesliga geht es in 34 Spieltagen um die sogenannte „Salatschüssel“. So nennen Spieler, Trainer und Fans den runden Wanderpokal, den die beste Mannschaft erhält und auf dem alle deutschen Meister seit dem Jahr 1903 eingraviert sind. Sie misst 59 Zentimeter, wiegt elf Kilo, ist mit zehn Turmalinen verziert und über eine Summe von 50.000 Euro versichert. Auf der wohl „schönsten Salatschüssel der Welt“ (Gerhard Delling) finden sich neben den üblichen Verdächtigen auch in Vergessenheit geratene oder bereits aufgelöste Vereine wie der FC Phönix Karlsruhe (1909) oder Holstein Kiel (1912). Verliehen wird die Schale erst seit 1949, sie ersetzte damals die im Zweiten Weltkrieg verschollen geglaubte Victoria-Trophäe.
Rowan Atkinson alias Mr. Bean fährt in seinen Sketchen meist einen alten Mini. Privat saust er lieber im Supersportwagen über die Insel, zum Beispiel in seinem 1999 erworbenen McLaren F1: 6,1 Liter V12-BMW-Motor, über 600 PS, von null auf hundert in 3,4 Sekunden. 2011 fuhr Atkinson mit seinem McLaren gegen einen Baum. Totalschaden. Nach fast zwei Jahren in einer Spezialwerkstatt bekam Atkinson seinen Lieblingswagen zurück und mit ihm die Rechnung für die Reparatur: umgerechnet etwa 1,06 Millionen Euro – laut der Zeitung „The Scotsman“ die teuerste Unfallrechnung in der Geschichte Großbritanniens. Die jährlich zu berappende Versicherungssumme für den McLaren F1 beläuft sich nun auf mindestens 44.000 Euro.